Motoren, Maskulinitäten & Migration: Mobilitätskulturen von den Gastarbeitern zu den Geflüchteten der 2010er-Jahre

  • Ansprechperson:

    Esma Gelis

  • Projektgruppe:

    Sozialgeographische Stadt- und Mobilitätsforschung

  • Förderung:

    Promotionsprojekt

  • Starttermin:

    10/2024

Das Promotionsprojekt von Esma Gelis beleuchtet die Mobilitätspraktiken und -kulturen von Migrant*innen in Deutschland, insbesondere die (historischen) Mobilitäten der Gastarbeitenden und nachfolgenden Generation sowie von Geflüchteten. Im Fokus steht die Frage, wie sich Mobilität im Kontext von Migration entwickelt und welche Rolle sie bei der gesellschaftlichen Teilhabe spielt.

Ein zentraler Aspekt des Projekts ist die Mobilitätsproduktion und der Mobilitätskonsum der jeweiligen Gruppen. Für die Gastarbeitenden spielte das Auto eine Schlüsselrolle, da viele von ihnen im Produktionssektor arbeiteten und das Auto für tägliche sowie soziale Mobilität von großer Bedeutung war. In der Auseinandersetzung mit den Geflüchteten wird insbesondere die Nutzung des Fahrrads untersucht, da viele Geflüchtete in der Lieferdienstbranche tätig sind, wo das Fahrrad häufig als wichtigstes Fortbewegungsmittel dient.

Das Projekt untersucht, wie diese Mobilitätspraktiken nicht nur den Zugang zu Arbeitsplätzen, sondern auch die soziale Integration und das Gefühl der Zugehörigkeit beeinflussen. Dabei wird auch ein kritischer Blick auf die strukturellen Ungleichheiten geworfen, die die Mobilität von Migrant*innen in urbanen Räumen prägen. Besonders im Hinblick auf die Mobilität von Geflüchteten als Lieferanten stellt sich die Frage, inwieweit diese oft prekären Tätigkeiten mit den Aspekten der Mobilitätsgerechtigkeit zusammenhängen und welche sozialen Herausforderungen damit verbunden sind.

Somit zielt das Projekt darauf ab, theoretische Konzepte der Mobilität und Integration weiterzuentwickeln und praxisrelevante Empfehlungen für eine sozial gerechte und inklusive Mobilitätsgestaltung zu formulieren.